In meinem Beruf bin ich viel mit Kunden in den direkten Kontakt gekommen! Die verschiedensten Charaktere, Persönlichkeiten durfte ich kennen lernen und habe dabei meistens positive Erfahrungen gemacht. Die meisten Kunden begegnen einem auf Augenhöhe, jedoch mit einem gewissen Abstand.
Wenn man in der Dienstleistung arbeitet, dann ist schnell klar, dass man es nicht jedem Recht machen kann. Der oder die eine hat hier etwas zu nörgeln oder zu kritisieren, weil sie mit Vorurteilen behaftet sind und uns in die Schublade des dummen, unzuverlässigen und zu langsam arbeitenden Handwerker stecken. Vorurteile liegen in unserer Gesellschaft ganz weit vorne und es ist schwierig, andere davon zu überzeugen, dass ihre Vorurteile völlig unbegründet sind.
Die meisten Vorurteile entstehen auf Aussagen oder vermeintlichen Erfahrungen durch andere und werden auf uns übertragen, ohne das wir auch nur im Entferntesten eigene Erfahrungen machten, oder Begegnungen hatten. Wenn einer aus einer Zielgruppe negativ aufgefallen ist, dann ist die ganze Zielgruppe negativ.
Auf uns Handwerker übertragen ,bedeutet es, dass alle Handwerker schlecht sind!
Natürlich ist das nicht so und die meisten Handwerker leisten gute Arbeit, sind zuverlässig und verstehen etwas von dem, was sie tun. Selbstverständlich sind auch wir Menschen und Menschen machen nun einmal Fehler.
Die Begegnung zwischen dem Kunden und dem Handwerker sollte auf gegenseitigem Respekt und gegenseitigem Austausch stattfinden. Hier ein paar Verhaltensempfehlungen.
- Begrüßen sie den Handwerker mit einem Handschlag und einem Lächeln.
- Zeigen sie ihm, welche Toilette er benutzen darf und wo er sich die Hände nach der getan Arbeit waschen kann.
- Kommt der Handwerker zu ihnen mit dreckigen Arbeitssachen an, weil die Arbeit vorher das abverlangte, dann zeigen sie ihm einen Raum, wo er sich saubere Sachen anziehen kann, die ein professioneller Handwerker immer dabei haben sollte.
- Bitten sie einen Handwerker niemals, sich die Schuhe auszuziehen! Das kann im Falle eines Unfalls verehrende Folge für den Handwerker und die Firma haben, bei er angestellt ist. Ein professioneller Handwerker hat Überschuhe oder sauberes Schuhwerk dabei.
- Stellen sie dem Handwerker Besen, Handfeger und Kehrblech, sowie einen Staubsauger, wenn erforderlich, bereit. Natürlich hat er diese in seinem Montagefahrzeug, aber sie können sich sicher vorstellen, dass diese Dinge vielleicht nicht so geeignet sind, weil sie von der vorherigen Baustelle nicht in dem saubersten Zustand sind.
- Fragen sie ruhig zwischendurch ihren Handwerker, ob alles in Ordnung ist, oder ob er etwas braucht.
- Dauert die Arbeit etwas länger, zum Beispiel eine ganzen Tag oder mehrere Tage, dann zeigen sie ihm doch einen Platz, wo er seine Pausen machen kann.
- Ist der Handwerker Raucher, zeigen sie ihm doch bitte, wo er rauchen kann, ohne sich dabei vor ihrem Haus positionieren zu müssen. Das macht keinen guten Eindruck.
- Bieten sie ihrem Handwerker gerne einen Kaffee oder etwas anders zu Trinken an, da freut sich jeder drüber und steigert zugleich die Motivation.
- Lassen sie sich von ihrem Handwerker eine Visitenkarten vor dem Beginn der Arbeit geben, damit sie wissen, wer in ihrem Haus ist und wie sie ihn ansprechen können.
- Gerade im Sanitärbereich ist es völlig unmöglich, alle Ersatzteile im Auto zu haben. Urteilen sie deswegen nicht schlecht, wenn das benötigte Ersatzteil erst besorgt werden muss.
- Sollte etwas weg kommen, kaputt gehen oder verunreinigt werden, dann reden sie mit dem Handwerker in Ruhe darüber. Vorwürfe bringen rein gar nichts und sie können mir glauben, dass es diesem Menschen schon peinlich genug ist. Für solche Fälle ist die Firma versichert.
- Nach der Arbeit gehen sie mit dem Handwerker den Arbeitszettel (Rapport, Lieferschein, Auftragsschein) Stück für Stück durch und lassen sie sich erklären, was genau er gemacht hat.
- Bitte beachten sie, dass es Abfahrtzeiten und Pauschalen für Werkzeug und Servicefahrzeuge gibt. In diesen Fällen ist ihr Ansprechpartner die Firma und nicht der Monteur.
- Sind sie mit ihrem Handwerker zufrieden, dann scheuen sie sich nicht, auch mal seinem Chef gegenüber positive Äußerungen kund zu geben.
- Rufen sie in dem Betrieb an und bedanken sie sich für die nette Dienstleistung und geben sie bekannt, dass bei einem nächsten Einsatz, sie mit diesem Monteur wieder zusammen arbeiten möchten.
- Verabschieden sie den Handwerker mit einem Handschlag und geben sie ruhig ein Trinkgeld. Das tut ihnen nicht weh und es freut den Handwerker. Meine Empfehlung sind 5 Euro.
Diesen kleinen Einblick gebe ich von Herzen und sie können mir glauben das die Zusammenarbeit zwischen ihnen und dem Handwerker gleich eine ganz andere Atmosphäre bringt. Der zwischenmenschliche Aspekt ist so wichtig und kann die ganze Situation von Respekt und Vorurteilen schaffen, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne.
Jetzt stellt sich sicher noch die Frage, wie sie eine seriöse Handwerksfirma finden? Ich empfehle ihnen, in ihrem Ort die ansässigen Firmen aufzusuchen. So wird gleich ein persönlicher Kontakt hergestellt und sie können die üblichen Tarife für anfallende Arbeiten erfragen. Fragen sie grundsätzlich nach, wer im Falle eines Notfalles kontaktiert werden kann. Wenn ein Notfall eintrifft und sie nicht wissen, wem sie vertrauen können, dann werden sie schnell Opfer von Betrügern.
Das kann nicht im Interesse der Kundschaft und auch nicht im Interesse der Handwerksfirmen sein. Diese Betrüger machen das Vertrauen zu unseren Kunden kaputt.